Symptome und Störungsbild einer PTBS
Eine Posttraumatische Belastungsstörung kann nach einem Trauma kurzfristig oder zeitlich verzögert auftreten. In manchen Fällen können sogar Jahrzehnte bis zum
Auftreten der Symptomatik vergehen.
Die typischen Symptome:
Symptome des Wiedererlebens: sich aufdrängende, belastende Erinnerungen an das Trauma, Flashbacks, Alpträume
Vermeidungssymptome: emotionale Stumpfheit, Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit der Umgebung und anderen Menschen gegenüber, aktive Vermeidung von Aktivitäten
und Situationen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen könnten. Manchmal können wichtige Aspekte des traumatischen Erlebnisses nicht mehr (vollständig) erinnert werden
Vegetative Übererregtheit: Schlafstörungen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, erhöhte Wachsamkeit, übermäßige Schreckhaftigkeit
Störungsbild:
Bei vielen Betroffenen ist das Selbst- und Weltbild erschüttert und das Vertrauen in andere Menschen nachhaltig gestört. Viele Betroffene leiden zudem unter
schweren Schuld- oder Schamgefühlen oder unter Selbsthass. Die Leistungsfähigkeit in wichtigen Lebensbereichen ist eingeschränkt, die Bewältigung des Alltags wird für viele zur Qual.
Der Verlauf körperlicher Erkrankungen kann durch eine PTBS negativ beeinflusst werden. Das Risiko für Suchterkrankungen, Depressionen (Major Depression) und andere
psychische Erkrankungen steigen bei einer PTBS stark an.
Typische Auslöser einer PTBS
- Kriege, Aufstände, Vertreibung, Flucht, Terroranschläge
- Individuelle Gewalterfahrungen: Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, Folter, Überfälle, Entführungen
- Unfälle aller Art: Verkehrs-, Berufs-, Freizeit- und Sportunfälle
- Naturkatastrophen: Brände, Blitzschläge, Überschwemmungen, Lawinen oder Erdbeben
- Menschlich verursachte Katastrophen: Brände, Explosionen, Flugzeugabstürze, Zugskollisionen, Schiffshavarien, Industrieunfälle
- Schwere Erkrankung, z.B. Herzinfarkt, Krebs, aber auch die Behandlung auf einer Intensiv-Station, Notfalloperationen
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